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Leben Reise

Rundreise Kalifornien

Teil 1 – von skeptischen Taxifahrern, riesigen Wohnmobilen, dem ersten Walmart-Besuch und unserem ersten Stück Rundreise im RV.

EIN RUHIGER MORGEN

Bei Ella macht sich ein neuer Biorhythmus bemerkbar: 5:30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Nachdem wir noch eine Stunde lang erfolglos versuchten sie vom Prinzip ausschlafen zu überzeugen, hatte sie schließlich gewonnen und wir schalteten das Licht an. 

Eine wichtige Etappe in unserer Reise stand an und dafür wollte gepackt werden.

Wir hatten zwar die letzten Tage aus dem Koffer gelebt, haben aber für den Flug unsere Sachen im Koffer gewichtsmäßig, nicht aber praktisch verteilt. Also hieß es umpacken, damit wir die nächsten Wochen unsere Klamotten finden.

Der Plan besagt: Aufstehen, Packen, Warten bis wir um 11 auschecken, dann Taxi fahren und dann den Camper abholen.

Da wir rechtzeitig fertig wurden mit packen, entschieden wir uns kurzer Hand das Motel für ein Frühstück zu verlassen und so schnallten wir mir Ella auf den Rücken und stiefelten zu einem nahegelegenen, aber bisher von uns unbesuchtem Café. 

Es gab zwei Pancakes, Rührei und Speck für Matthi und 3 Pancakes mit Rührei für Lisa.

Dazu die obligatorische Kaffee-Kakao-Bestellung.

Ella hat auch hier wieder Freunde gefunden und shakert wieder fleißig mit einheimischen Mitmenschen – ganz der Papa findet Sie schnell Freunde und Anschluss bei Mitmenschen.

Zurück im Hotel riefen wir kurz bei den Familien durch und checkten schließlich aus.

Damit ließen wir das sichere Domizil hinter uns und begaben uns nun auf den Weg zu unbekanntem Neuen ohne festes Ziel für Übernachtungen.

UNSERER HAUS AUF VIER RÄDERN

Das Gepäck erfolgreich mit dem etwas überforderten Taxifahrer im Kofferraum verstaut mussten wir mehrfach versichern, dass wir wirklich die fünfundvierzigminütige Fahrt mit dem Taxi fahren und den hohen Preis in Kauf nehmen wollen. Nun – uns bleibt ja schlicht nichts anderes übrig, denn wir haben einfach eine Menge Gepäck.

Angekommen in Dublin — ja der Ort heißt wirklich so — haben wir dann ziemlich viele Fragen zum RV, also dem. Wohnmobil beantworten müssen. Wollen sie hier oder dort hin? Brauchen sie dies oder jenes? Wollen sie den RV wintersicher machen? Letzteres wollten wir eigentlich schon gern, da uns in den Nachrichten ja berichtet wurde, dass hier zuletzt einiges an Schnee herab gerieselt war. Das würde allerdings auch bedeuten, dass wir kein Wasser, keine Dusche und keine Toilette im RV haben. Fanden wir doof; deswegen ist er jetzt nicht wintersicher, dafür aber sehr komfortabel.

Nachdem die ganzen Formalien geklärt, Stühle, Schneeketten und Toaster auf ein Wägelchen gepackt und wir mit Sack und Pack das Kind zum RV getragen hatten, konnte es also losgehen.

Die Einweisung in den Camper übernahm eine freundliche Dame. Es gibt viel zu wissen, wenn man so ein Wohnmobil nutzen will. Wasser, Abwasser, Lüftung, Fächer, Generator und noch so vieles mehr. Mir rauchte der Kopf, das Kind wurde immer quengeliger, aber der Mann meisterte das souverän. 

DIE WILDE FAHRT BEGINNT

Gepäck ist verstaut, das Kind verzurrt, das Navi auf Walmart eingestellt. Auch so eine aufregende Erfahrung, die durch das Internet befeuert Erwartungen in uns weckte. Ich fasse mich an dieser Stelle kurz: Es war vollkommen unspektakulär. Im Gegenteil. Wir haben nicht mal alles bekommen was wir wollten. Wo kaufen Amerikaner frisches Obst und Gemüse? Es ist mir ein absolutes Rätsel. Mit Nudeln und Soße, Brot und Naschereien standen wir dann noch eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse an, denn die Kassiererin hat der Kundin vor uns 1$ zu wenig raus gegeben hat. Um die Geschichte hier abzukürzen: Nach etwa 10 Minuten haben wir den Nerv verloren, denn die Kasse ging nicht zu öffnen, und so haben wir der Kundin vor uns 1$ von uns gegeben damit es endlich weiter geht. 

Ganz schön deutsch diese Amerikaner. 

Holprige 2 Stunden später hat Matthi uns erfolgreich auf den ersten Campingplatz manövriert. Die Landschaft unterwegs hätte nicht abwechslungsreicher sein können: Angefangen mit unschönen Highwaystrecken die gesäumt von runtergekommenen, leerstehenden oder einfach nicht besonders ansehnlichen Shops/Motels/Irgendwas bis hin zu wunderschönen Highland-ähnlichen Landschaften und Wäldern aus Mammut- und Eukalyptus Bäumen.

Die Fahrt war laut und anstrengend. Ella hatte Hunger, war müde und zu allem Übel scheinen die Zähne alle zu schieben. Das hat dazu geführt, dass sie die Fahrt komplett durch geschrien hat und 10 Minuten vor Ankunft eingeschlafen ist. 

Der Campingplatz selbst ist sehr sehr schön gestaltet. Wir haben einen zentral, aber ruhig gelegenen Stellplatz und sind hier fast alleine. Strom, Frischwasser und Grauwasseranschluss sind vorhanden und so sind wir super versorgt.

Zum Abschluss des Tages heißt es jetzt nur noch: Rollos runter, Koffer und Equipment auspacken und verstauen, Abendessen kochen und dann haben wir drei es uns einfach gemütlich gemacht und sind selig gegen 20 Uhr eingeschlummert.