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Abendflair in Certaldo

Nach dem Frühstück beginnt unser Tag mit der Florenzplanung. Damit wir unseren Aufenthalt so reibungslos wie möglich gestalten können, buchen Anne und ich unsere Tickets für den Glockenturm und für Kathrin und Torsten einen Besuch in der Kathedrale Santa Croce. Durch die instabile Internet-Verbindung wird dies zu einer Vormittag füllenden Aufgabe. Kathrin und Torsten sind derweil bei ihren Freunden, um den späteren Ausflug zur Villa Pillo und den Abend in Certaldo zu planen.

In der Mittagshitze bewegen wir uns so wenig wie möglich. Nach einer Portion Kartoffelsalat für Ella bringen wir sie ins Bett. Anschließend spielen Lisa, Kathrin und ich ein paar Runden Ligretto.

Gegen 16 Uhr brechen wir auf, um ins Weingut Villa Pillo zu fahren. Dort verkosten wir das Sortiment des Gutes und Torsten und Ralf kaufen etliche Flaschen, um diese mit nach Deutschland zu nehmen.

Nach unserem Besuch trennen wir uns: Lisa, Anne und ich gehen einkaufen für den Abend und die kommenden Tage. Den Auftrag Bier und Brötchen zu kaufen, erfüllen wir im Lidl gern. Danach stoßen wir zu den anderen fünf, die bereits vor uns nach Certaldo gefahren sind. Bei einer kleinen Odyssee der Parkplatz-Suche in einer Stadt, die nur aus Einbahnstraßen besteht, fahren wir vier mit dem Funiculare nach Certaldo Alto. Die meisten der meist mittelalterlichen Häuser und auch die Straßen sind hier aus rotem Ziegel gebaut. Wir legen etliche Fotostopps in der idyllischen Altstadt ein, ich reserviere für uns 9 einen Tisch auf der Terrasse eines kleinen Ristorante und wir setzen unseren Rundgang fort. 19:15 kehren wir dorthin zurück und genießen ein leckeres Abendessen, mit einem Begrüßungs-Prosecco, gefolgt von einem leichten Durcheinander an Gängen, da wir den Kellner vermutlich etwas verwirrt haben. Mit etwas Verzögerung haben wir alle neben unseren Gängen auf die Beilagen. Der Wein ist vorzüglich, das Essen italienisch-perfekt. Mit einem Limoncello, Pannacotta und einem Espresso für mich, beenden wir das Abendessen und bewegen uns bei einem Verdauungsspaziergang durch die romantisch beleuchtete Altstadt.

Ella meistert auch diesen Tag wunderbar, neben kleineren Unruhen am Essenstisch. Sie schläft auf dem Rückweg im Auto ein.

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buon compleanno

das heißt „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ auf italienisch.

Mein Geburtstag beginnt mit einem Geburtstagsständchen gefolgt von einem sonnigen Frühstück und dem Auspacken kleinerer und größerer Geschenke. Der Staubsauger-Roboter, den wir bereits als Nono in unsere Familie aufgenommen haben, ist in Radebeul geblieben.

Bereits am Vortag haben Kathrin und Lisa in unserer Küche um Kuchen und Törtchen gekümmert und am Vorabend haben alle, während ich Ella ins Bett brachte, Ballons aufgepustet und Deko zusammengebastelt.

Für den heutigen Nachmittag haben wir David und seine Familie eingeladen, die zufällig nur etwa eine Autostunde von uns entfernt ihren Sommerurlaub verbringen. Davor möchten wir uns das idyllische Städtchen San Gimignano anschauen. Die mittelalterliche Innenstadt erreichen wir nach einer halbstündigen Fahrt durch toskanische Weinberge und Olivenplantagen. Von Vornherein haben wir gekühlte Getränke in die Kühlboxen gepackt, um nach der Erkundungstour im Auto eine Erfrischung zu haben.

Vom Parkplatz erklimmen wir den Berg zu erst in Richtung Piazza Sant‘ Agostina, ich erhasche einen kurzen Blick in das Innere der am Platz befindlichen Kirche. Durch kleine Seitengassen mit süßen Lädchen, Galerien und etlichen Trattorias und Ristorantes flanieren wir auf der Hauptstraße des Örtchens zu Piazza del Duomo und Piazza della Cisterna, wo gerade reges Markttreiben herrscht. Die Markplätze sind gesäumt von mittelalterlichen Häusern und Wohntürmen. San Gimignano wird auch Stadt der Türme bezeichnet, da hier auf engstem Raum Dutzende dieser prestigeträchtigen Wohntürme entstanden sind.

Am Piazza della Cisterna finden wir eine weltmeisterliche Eisdiele und genießen exquisite Sorten wie Sizilianische Pistazie, Himbeere-Rosmarin, Brombeer-Lavendel oder Maracuja. Auch Ella kommt auf ihren Geschmack und wir lassen uns für eine kleine Verschnaufpause am namensgebenden Brunnen in der Mitte des Platzes nieder, bevor wir unseren Rundgang entlang der Hauptstraße in Richtung Porta San Giovanni fortsetzen. In einem süßen Lädchen mit Kindersachen, kaufen wir neue Sandalen für Ella. Beim Flanieren durch die Seitengassen finden wir noch das ein oder andere Fotomotiv, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Via des Aussichtspunkts der Stadt, bei dem wir einen wunderbares Panorama über die Toskana sehen, setzen wir die Erkundungstour über die alte Festungsruine auf dem Berggipfel fort. Idyllisch liegt in Mitten dieser Ruine ein Olivengarten, in dem ein Mann in Mönchskutte Dante rezitiert.

Da wir kurz nach 15 Uhr David und co. erwarten, schlendern wir zum Auto zurück. Anne und Ich fahren bei Coop einkaufen, um die Feier-Gesellschaft zu verpflegen. Neben frischer Pizza Margherita kaufen wir allerhand Zutaten für Antipasti, Wein und Snacks für den Abend.

Nach Eiskaffee und Kuchen springen wir in der Sommerhitze alle gemeinsam in den Pool, um uns abzukühlen. Anschließend gibts Abendessen bis spät in die Nacht.

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Ruhe vor dem Sturm

Nach dem langen Urlaubseinstieg gestern Nacht haben wir heute ausgeschlafen. Wir verbringen den Vormittag bei einem ausführlichen Frühstück und kommen erst einmal richtig an.

Nach der Kirschkaltschale zum Mittag holen Martin und ich Anne vom Flughafen in Florenz ab. Der kleine Provinz-Flughafen liegt etwa 20 Straßenbahn-Minuten vom Zentrum der Stadt entfernt — mit dem Auto fahren wir von unserem Hügel eine reichliche Dreiviertel Stunde. Bereits auf der Rückfahrt sehen wir große Gewitterwolken. Bei unserer Ankunft am Domizil werden wir von einem umkippenden Sonnenschirm und umherfliegenden Handtüchern begrüßt. Lisa und die Familie haben die Zeit unserer Abwesenheit genutzt um mit Ella im Pool zu planschen.

Unsere erste Amtshandlung nach der Rückkehr ist das sichern aller losen Gegenstände und der Sonnenschirme gegen Sturm. Wir genießen den Ausblick nach San Gimignano und schauen ehrfürchtig auf die Blitze am Horizont. Etwa 16 Uhr zieht das Gewitter (ohne größere Regenmengen) über unsere Köpfe hinweg. Der Wind flaut etwas ab und die Temperaturen normalisieren sich auf etwa 26 Grad.

Wir begeben uns auf die Suche nach der beim letzten Besuch vor etwa 10 Jahren genutzten Boccia-Bahn in Mitte des zum Grundstück gehörenden Olivenhains. Leider wird diese Fläche mittlerweile anderweitig genutzt. Wir entdecken jedoch schöne Aussichten zwischen den verwunschenen und verknorpelten Olivenbäumen.

Zum Abend hin hat sich das Wetter vollends beruhigt. Wir läuten die erste Urlaubswoche mit allen Anwesenden mit einem Grillabend ein. Mit leckerem mediterranen Gemüse, Bratwurst und selbstmarinierten Steaks verbringen wir einen gemütlichen Abend auf der Terrasse.

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Angekommen in der Toskana

In den vorangegangenen Tagen haben wir bereits die Koffer gepackt und Vorräte eingekauft. Familienfreunde leihen uns ihre Dachbox. Am Donnerstag haben wir uns mit Torsten und Kathrin getroffen, um gemeinsam die Autos und die Dachboxen zu beladen, damit wir am Freitagvormittag unsere Reise antreten können.

Vor der eigentlichen Abfahrt hole ich Martin in Striesen ab, wir laden anschließend die letzten Utensilien und die Kühlbox ins Auto und sind startklar.

Im Vorfeld haben wir eine Unterkunft in Steinach am Brenner gebucht und damit die reichlich 1.100 Kilometer lange Strecke in zwei Etappen geteilt.

Unseren ersten Stopp machen wir an der Raststätte Vogtland. Unsere Navis zeigen eine Vollsperrung der Autobahn an und wir wollen uns eine alternative Route anschauen, uns die Beine vertreten und eine Kleinigkeit zum Mittag essen. Nach der Pause fahren wir wieder auf die Autobahn auf — und stehen erstmal im Stau. Wir stauen uns bis zur nächsten Abfahrt und verlassen die Autobahn, um über die Landstraße zur nächsten Autobahn in Richtung Regensburg zu fahren. Wir kommen flott voran. In Regensburg angekommen planen wir die weitere Route: Da die Nachmittagszeit in München volle Straßen bedeutet, entscheiden wir uns von Regensburg weiter Richtung Landshut und von dort nach Rosenheim zu fahren und München damit zu umgehen. Leider ist die Bundesstraße kurz hinter Taufkirchen gesperrt und eine Umleitung verlängert unsere Fahrzeit deutlich.

Da sich die Ankunftszeit am Brenner immer weiter verschiebt, beschließen wir für Ella ein Abendessen in Rosenheim zu besorgen, bevor wir wieder auf die Autobahn gen Österreich auf fahren. Im Regen erreichen wir zu erst die Landesgrenze und etwa 19:30 Uhr auch auch unser Hotel. Ella hat die reichlich zehn stündige Zeit im Auto souverän gemeistert und wir stellen erneut fest, dass unser Kind sehr reisetauglich ist.

Mit österreichischer Gemütlichkeit werden wir im Hotel eingecheckt. In einem Restaurant gleich nebenan finden wir auch für uns fünf Erwachsenen noch ein Abendbrot, bevor wir uns im Hotelzimmer niederlassen. Beim ins Bett bringen von Ella schläft Lisa mit ein, sie verpasst einen kleinen Umtrunk des restlichen offenen Weins aus dem Radebeuler Kühlschrank im Nachbarzimmer.

Die 2. Etappe

Bei einem ausgiebigen Frühstück stärken wir uns im Hotel für die zweite Hälfte unserer Anreise in die Toskana. Da weder Lisa noch ich daran gedacht haben Seife und Shampoo einzupacken, mache ich einen kurzen Spaziergang zum lokalen Billa, bevor wir unser Gepäck im Auto verstauen. Das Navi ist programmiert und wir wollen starten. Die steile, enge und kurvige Tiefgaragen-Ausfahrt hindert uns noch kurz daran: Da ich die Betonkante mit dem Reifen touchiere, fehlt uns der Grip für die steile Rampe. Erst im dritten Anlauf können wir unser Auto davon überzeugen die Tiefgarage zu verlassen. Kratzer und Unfallfrei, aber mit einer kleinen Adrenalin-Einlage starten wir so in die heutige Urlaubsfahrt. Bei einem Tankstopp in der Nähe von Bozen wechselt Lisa das Auto und Kathrin übernimmt die Betreuung von Ella. Die Fahrt auf der italienischen Seite ist müßig und geprägt von zahlreichen Staus.

Eine willkommene Abwechslung ist der Abstecher zum Gardasee. In Lazise parken wir unsere Autos und flanieren durch enge Gässchen an den Lago di Garda. In einer Gelateria genießen wir einen Eisbecher bzw. erfrischendes Getränk mit Seeblick, bevor wir zurück zu den Autos spazieren und unsere Fahrt fortsetzen.

Wir erreichen am späten Nachmittag unsere Ferienhäuser in den Hügeln der Toskana. Christian, unser Gastgeber, zeigt uns die beiden Häuser und wir erkunden das Anwesen. Neben einem Oliven-Garten gibt es hier einen schönen Pool, einen kleinen Spielplatz, eine riesige Terrasse und genug Platz um gemeinsam und auch mal alleine den Urlaub zu genießen.

Am Abend kommen noch Freunde, die ein in der Nähe liegendes Haus gemietet haben zu uns und versorgen uns mit kaltem Bier, Wein und Melone. Aus dem kleinen Willkommens-Besuch wird ein langer erster Urlaubsabend. Die milden Nachttemperaturen sind eine schöne Abwechslung zu den 40 Grad, die wir tagsüber haben.

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Eingewöhnungstagebuch

Nach dem Urlaub ist vor der nächsten Herausforderung. Ella besucht seit etwa zwei Wochen die Kita. Ein Zwischenbericht.

Der Beginn der Eingewöhnung musste auf Grund der gültigen Quarantäne-Regeln noch einmal verschoben werden. Nach unserer Rückkehr musste Ella für fünf Tage in häusliche Quarantäne. Dem Starttermin voraus musste noch die Kita-Tauglichkeit vom Kinderarzt bestätigt werden. Ein pädagogischer Tag, an dem die Einrichtung geschlossen war, verschob den Beginn um einen weiteren Tag.

Seit dem 9. Februar hat sich nun eine kleine Routine bei uns eingespielt: Wir stehen gegen 8 Uhr auf und frühstücken gemeinsam. Wir packen Ellas Rucksack, ziehen die kleine an und sie darf mit einem von uns in die Kita spazieren, die glücklicherweise gleich um die Ecke ist. Ihren Rucksack trägt sie dabei selbst.

Bei der Eingewöhnung, nach dem Berliner Modell, wird die Zeit in der Kita schrittweise erhöht und die ersten Trennungsversuche werden nach etwa einer Woche unternommen.

Leider schlägt Corona auch in der Einrichtung zu, sodass viele Ausfälle zu beklagen sind, unter anderem auch Ellas Erzieherin. Die Gruppenstärke in der Kita ist stark geschrumpft, von den regulären knapp 24 Kindern auf der Etage sind jeweils nicht mehr als ein Dutzend vor Ort.

In den ersten Tagen begleiten wir Ella für etwa eineinhalb Stunden in den Kindergarten, geben ihr Rückhalt während sie mit den Erzieherinnen spielt und die anderen Kinder beobachtet. Lisa verlässt erstmals nach einer Woche den Raum — nach einem kurzen Weinen lies sich Ella dann so gut ablenken, dass Lisa über eine Stunde an der Mini-Garderobe ausgeharrt hat. Da dies so gut funktionierte, haben wir Ella in den folgenden Tagen nur noch abgegeben und sie vor dem Mittagessen wieder eingesammelt.

Ella gefällt es mit den Kindern. Nach dem Abholen ist sie meist gutgelaunt, durch die vielen neuen Eindrücke und Erkenntnisse super müde und hungrig. Nicht immer eine gute Mischung, aber wir drei meistern das.

Seit dieser Woche erhöhen wir die Betreuungszeit um das Mittagessen, das Ella auch zu schmecken scheint und holen sie anschließend ab. Heute hat die Kleine wiederum das erste Mal in der Kinderkrippe Mittagsschlaf gemacht.

Wir nutzen die gewonnenen kinderfreien Stunden zum Aufräumen, Frühjahrsputz und für Besorgungen. Es stellt sich eine neue alte Lebensqualität ein, die uns auf dem Weg zurück in den Arbeitsalltag noch etwas aufatmen lässt.

Ab dem 9. März sind wir dann alle drei arbeiten.

Besonders bemerkenswert ist, wie schnell Ella dort neues lernt. Ihr scheint der Umgang mit anderen Kindern gleich in den ersten zwei Wochen einen enormen Entwicklungssprung zu bringen. Sie füttert jetzt Puppen, Kuscheltiere und Menschen mit ihrer Flasche, »kocht« mit Geschirr und füttert dann ebenso, steckt geformte Bausteine in die passenden Öffnungen, zeigt uns deutlich, wenn sie schlafen oder Essen will. Dazu noch tausend Kleinigkeiten in ihrer Art mit uns zu kommunizieren oder mit verschiedenen Abläufen umzugehen, die man ganz schwer erklären kann.

Wir sind sehr gespannt was sie in den kommenden Wochen noch für Fortschritte macht, die es uns im Endeffekt auch erleichtern ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.

Mama und Papa sind unglaublich stolz auf Dich kleine Möhre!