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Santa Cruz → Pismo Beach

15. Januar 2022. Auf unserer Fahrt in den Süden von Kalifornien möchten wir so viel Küste mitnehmen wie möglich. Die Steilküsten von Monterey und Big Sur sind weltberühmt, das wollen wir uns gern mit eigenen Augen ansehen.

Das Wetter für heute ist mit einer leichten Bewölkung bei Temperaturen um 20°C angesagt — perfektes Autofahrwetter.

HIGHWAY NO. 1

Die Fahrt über den Scenic Highway 1, der sich an die Steilküste anschmiegt, übernimmt Lisa. Ich nehme zuerst auf der Rückbank Platz und kümmere mich um das leibliche Wohl von Ella. Vor unserem Abflug haben wir uns noch einen Sirup gegen Übelkeit und Reisekrankheit in der Apotheke geben lassen, damit die weiten Strecken für Ella erträglicher werden. Davon hat Ella am Morgen einen kleinen Schluck bekommen.

Die Straße schmiegt sich an die Steilküste an. In unzähligen Kurven schlängeln wir uns mit dem Wohnmobil die enge Fahrbahn entlang.

Der erste Teil der Strecke ist ein gutausgebauter Highway, zwei Richtungsspuren, hier und da ein Schlagloch. Von unserem Campingplatz bis nach Monterey kommen wir daher gut voran. Insgesamt wollen wir heute 160 Meilen zurücklegen. Dafür haben wir den ganzen Tag Zeit. Die Nacht im nächsten KOA ist bereits gebucht. An Parkbuchten und Vista Points entlang der Strecke machen wir gelegentlich Rast und nehmen uns die Zeit für Fotos und kleinere Spaziergänge mit Ella.

Noch vor der Abfahrt erhalten wir auf Lisas Handy die Warnmeldung, dass für die Küste Kaliforniens die Gefahr für einen Tsunami besteht. Es hat mitten im Pazifik ein Seebeben gegeben. Ob dies die Auswirkungen für den hohen Wellengang sind oder der an der Küste vorherrschende Wind wissen wir nicht genau.

Während Ella schläft nehme ich neben Lisa Platz — aus der ersten Reihe ist der Blick noch ein bisschen besser und ich kann ein paar Fotos mit der Kamera schießen.

RAGGED POINT

Nach etwa zwei Drittel der Strecke erreichen wir pünktlich zur Mittagszeit den Ragged Point. Hier, hoch oben über den steilhinabfallenden Klippen können wir aus sicherer Entfernung den starken Wellen beim Branden zusehen. Es gäbe auch einen Pfad bis an den schwarzen Sandstrand, aber der Weg ist mehr schlecht als recht gesichert und überaus matschig. Wir genießen den Blick lieber von oben. Wir spazieren einmal durch die Anlage, die neben einem Restaurant und Toiletten auch einige Apartments umfasst. Kurz vor 12 möchten wir uns zum Mittagessen in die Gaststätte begeben — der Eintritt ist jedoch erst ab Punkt 12 Uhr möglich. Wir warten noch zehn weitere Minuten bevor wir platziert werden. Das Warten wird jedoch mit einem sehr leckeren Burger für mich und Fish&Chips für Lisa belohnt. Ella bekommt einige Fries zum Naschen. Nach dem Mittagstisch setzen wir unsere Fahrt weiter fort, es liegen noch etliche Meilen vor uns.

SEEELEFANTEN UND MONDSTEINE

Die Küste wird wieder flacher und die Straße verläuft mittlerweile durch eine Ebene fast auf Höhe des Strandes. Die zuvor kurvenreiche Strecke wird gerader. Wir stoppen an einem Vista Point um die hier lebenden Seeelefanten zu bestaunen. Wir packen Ella in die Manduca und zeigen ihr die großen Tiere, die zu hunderten am Ufer liegen und ihre Jungen säugen, alles unter dem argwöhnischen Blick von Möwen und anderen Vögeln auf der Suche nach übrig gebliebenen Resten zum Verwerten.

Nachdem wir die Säuger bestaunt hatten spazierten wir zurück ins Wohnmobil und setzten unsere Fahrt fort. Wir hatten uns vorgenommen den Moon Stone Beach zu besuchen, der aus einer Vielzahl unterschiedlicher Steinchen und Kiesel in allen Farben besteht. Leider war der Zugang zum Strand auf Grund der Tsunami-Warnung gesperrt und die Sperrung wurde von der Polizei überwacht. Wir spazierten mit Ella am hölzernen Strandweg entlang und genossen die frische Brise.

Ordentlich hohe Wellen begleiten uns bereits den ganzen Tag. Zusammen mit dem Nebel über dem Strand ergibt dies eine mystische Stimmung.

Ohne schöne Steine und Spielspaß am Meer starten wir auf die letzte Etappe der heutigen Tour. Wir erreichen nach einem kurzen Einkaufsstopp etwas nach 16 Uhr den kleinen Campingplatz vis-a-vis des Highways, gingen dann mit Ella eine Runde auf den Spielplatz und fielen danach schnell ins Bett.

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Heute, am 23. Januar 2022 haben wir festgestellt, dass es an der Brixby Bridge ein großes wild fire gibt. Mehr dazu in der New York Times.

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Ein Tag Pause

14. Januar 2022. Der Campingplatz gefällt uns sehr gut, wir haben einen tollen Stellplatz, der Strand will noch besucht werden und vor allem genießen wir den Umstand, dass wir Essen für das Kind auf Abruf parat haben. Kurzer Hand entscheiden wir also, dass wir unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern.

IM EINKLANG MIT DER NATUR

Nach dem Frühstück beginnen wir unseren Tag mit einem Spaziergang über den Campingplatz. Die Anlage ist sehr gepflegt, sauber und kinderfreundlich. Wieder am Wohnwagen angekommen schauen wir uns die Route zum Strand an. 35 Minuten zu Fuß – das ist ja quasi gleich ums Eck!

Morgenstimmung am Campingplatz. Die in Tau gehüllten Wiesen sind eine tolle Abwechslung gegenüber der betonierten Stadt der letzten Tage.

Matthi stiefelte also los um unseren Platz offiziell zu verlängern und ich zog Ella an. Nun kann es endlich los gehen. Ellas erster Besuch am Meer! Matthi bekam den Tipp, dass wir zum Strand auf den stillgelegten Bahngleisen spazieren könnten. Was sich als verrückt anhörte, entpuppte sich zu einer ganz wundervollen Idee. Denn so kamen wir mit der Natur in Berührung. Wir begegneten sogar Eichhörnchen oder Streifenhörnchen. Nach etwa einer Meile und nachdem sich die Natur um uns herum zu einem Eukalyptuswald entwickelt hatte, waren wir auch schon da.

DER GRÖSSTE SANDKASTEN DER WELT

Während Matthi noch die besten Fotospots aufsuchte, entfernte ich Socken und Schuhe vom Kind und stellte diesem den größten Sandkasten de Welt vor: Den Strand.
Sichtlich begeistert war das Kind in einem Bruchteil einem Sekunde über und über mit Sand bedeckt.

Hier lässt es sich aushalten: Beim Rauschen des Meers im größten Sandkasten der Welt.

Der Strand führte uns nicht nur entlang des rauschenden Meeres, kleinen und großen Vögeln, die man typischer Weise am Meer findet, sondern auch an Strandhäusern vorbei wie wir sie aus Filmen kannten. Der Klang vom Meer gab dieser Kulisse eine Extraportion Urlaubsstimmung.

Der Spaziergang dauerte insgesamt viel länger als geplant und natürlich hatten wir nicht daran gedacht etwas zu Essen für Ella einzupacken. Nach dem die Stimmung also merklich kippte, weil die Räubertochter natürlich am Liebsten den ganzen Tag mit Fingern und Zehen im Sand verbracht hätte, schlief sie auf dem Rückweg dann glücklicherweise direkt in der Manduca ein.

ALLES AN ORT UND STELLE

Wir beendeten den Spaziergang mit einem kurzen Einkauf im kleinen Lädchen der zum Campingplatz gehörte und hatten pünktlich zum Aufwachen der kleinen Räubertochter Mittagessen im Camper zur Verfügung.

Nach dem Essen rundeten wir den Tag mit Spielen auf dem Spielplatz ab, planten unsere weitere Reiseroute, brachten nach der ersten warmen, gekochten Mahlzeit im Camper das Kind erfolgreich ins Bett und konnten den Tag ausklingen lassen.

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Rundreise Kalifornien

Teil 1 – von skeptischen Taxifahrern, riesigen Wohnmobilen, dem ersten Walmart-Besuch und unserem ersten Stück Rundreise im RV.

EIN RUHIGER MORGEN

Bei Ella macht sich ein neuer Biorhythmus bemerkbar: 5:30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Nachdem wir noch eine Stunde lang erfolglos versuchten sie vom Prinzip ausschlafen zu überzeugen, hatte sie schließlich gewonnen und wir schalteten das Licht an. 

Eine wichtige Etappe in unserer Reise stand an und dafür wollte gepackt werden.

Wir hatten zwar die letzten Tage aus dem Koffer gelebt, haben aber für den Flug unsere Sachen im Koffer gewichtsmäßig, nicht aber praktisch verteilt. Also hieß es umpacken, damit wir die nächsten Wochen unsere Klamotten finden.

Der Plan besagt: Aufstehen, Packen, Warten bis wir um 11 auschecken, dann Taxi fahren und dann den Camper abholen.

Da wir rechtzeitig fertig wurden mit packen, entschieden wir uns kurzer Hand das Motel für ein Frühstück zu verlassen und so schnallten wir mir Ella auf den Rücken und stiefelten zu einem nahegelegenen, aber bisher von uns unbesuchtem Café. 

Es gab zwei Pancakes, Rührei und Speck für Matthi und 3 Pancakes mit Rührei für Lisa.

Dazu die obligatorische Kaffee-Kakao-Bestellung.

Ella hat auch hier wieder Freunde gefunden und shakert wieder fleißig mit einheimischen Mitmenschen – ganz der Papa findet Sie schnell Freunde und Anschluss bei Mitmenschen.

Zurück im Hotel riefen wir kurz bei den Familien durch und checkten schließlich aus.

Damit ließen wir das sichere Domizil hinter uns und begaben uns nun auf den Weg zu unbekanntem Neuen ohne festes Ziel für Übernachtungen.

UNSERER HAUS AUF VIER RÄDERN

Das Gepäck erfolgreich mit dem etwas überforderten Taxifahrer im Kofferraum verstaut mussten wir mehrfach versichern, dass wir wirklich die fünfundvierzigminütige Fahrt mit dem Taxi fahren und den hohen Preis in Kauf nehmen wollen. Nun – uns bleibt ja schlicht nichts anderes übrig, denn wir haben einfach eine Menge Gepäck.

Angekommen in Dublin — ja der Ort heißt wirklich so — haben wir dann ziemlich viele Fragen zum RV, also dem. Wohnmobil beantworten müssen. Wollen sie hier oder dort hin? Brauchen sie dies oder jenes? Wollen sie den RV wintersicher machen? Letzteres wollten wir eigentlich schon gern, da uns in den Nachrichten ja berichtet wurde, dass hier zuletzt einiges an Schnee herab gerieselt war. Das würde allerdings auch bedeuten, dass wir kein Wasser, keine Dusche und keine Toilette im RV haben. Fanden wir doof; deswegen ist er jetzt nicht wintersicher, dafür aber sehr komfortabel.

Nachdem die ganzen Formalien geklärt, Stühle, Schneeketten und Toaster auf ein Wägelchen gepackt und wir mit Sack und Pack das Kind zum RV getragen hatten, konnte es also losgehen.

Die Einweisung in den Camper übernahm eine freundliche Dame. Es gibt viel zu wissen, wenn man so ein Wohnmobil nutzen will. Wasser, Abwasser, Lüftung, Fächer, Generator und noch so vieles mehr. Mir rauchte der Kopf, das Kind wurde immer quengeliger, aber der Mann meisterte das souverän. 

DIE WILDE FAHRT BEGINNT

Gepäck ist verstaut, das Kind verzurrt, das Navi auf Walmart eingestellt. Auch so eine aufregende Erfahrung, die durch das Internet befeuert Erwartungen in uns weckte. Ich fasse mich an dieser Stelle kurz: Es war vollkommen unspektakulär. Im Gegenteil. Wir haben nicht mal alles bekommen was wir wollten. Wo kaufen Amerikaner frisches Obst und Gemüse? Es ist mir ein absolutes Rätsel. Mit Nudeln und Soße, Brot und Naschereien standen wir dann noch eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse an, denn die Kassiererin hat der Kundin vor uns 1$ zu wenig raus gegeben hat. Um die Geschichte hier abzukürzen: Nach etwa 10 Minuten haben wir den Nerv verloren, denn die Kasse ging nicht zu öffnen, und so haben wir der Kundin vor uns 1$ von uns gegeben damit es endlich weiter geht. 

Ganz schön deutsch diese Amerikaner. 

Holprige 2 Stunden später hat Matthi uns erfolgreich auf den ersten Campingplatz manövriert. Die Landschaft unterwegs hätte nicht abwechslungsreicher sein können: Angefangen mit unschönen Highwaystrecken die gesäumt von runtergekommenen, leerstehenden oder einfach nicht besonders ansehnlichen Shops/Motels/Irgendwas bis hin zu wunderschönen Highland-ähnlichen Landschaften und Wäldern aus Mammut- und Eukalyptus Bäumen.

Die Fahrt war laut und anstrengend. Ella hatte Hunger, war müde und zu allem Übel scheinen die Zähne alle zu schieben. Das hat dazu geführt, dass sie die Fahrt komplett durch geschrien hat und 10 Minuten vor Ankunft eingeschlafen ist. 

Der Campingplatz selbst ist sehr sehr schön gestaltet. Wir haben einen zentral, aber ruhig gelegenen Stellplatz und sind hier fast alleine. Strom, Frischwasser und Grauwasseranschluss sind vorhanden und so sind wir super versorgt.

Zum Abschluss des Tages heißt es jetzt nur noch: Rollos runter, Koffer und Equipment auspacken und verstauen, Abendessen kochen und dann haben wir drei es uns einfach gemütlich gemacht und sind selig gegen 20 Uhr eingeschlummert. 

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San Francisco

Teil 2. Am 12. Januar setzen wir unsere Erkundungstour durch die Stadt fort. Wir besuchen die Downtown, bestaunen Wolkenkratzer, entdecken einen Park vier Etagen über der Straße und fahren mit der traditionsreichen Cablecar.

DOWN THE ROAD TO DOWN TOWN

Bei der Planung des heutigen Tages haben wir uns überlegt, dass wir in Richtung Downtown aufbrechen. Auf dem Weg dorthin wollen wir wieder ein Café finden, in dem wir frühstücken können. Um zur Downtown zu gelangen folgen wir der Columbus Avenue, immer der Sonne entgegen. Durch die feuchte, neblige Luft schneiden die Hochhäuser große Schatten in den sonst sonnigen hellen Himmel.

Auf dem Weg in die Innenstadt durchqueren wir ein Viertel, in dem vor allem italienische Einwanderer leben bzw. lebten. Es ist durchzogen von kleinen Cafés, Kaffeegeruch liegt in der Luft. Wir spazieren erst einmal weiter und gelangen zum Broadway, spazieren einen Block parallel zur Columbus Avenue und finden dann doch auf der Hauptstraße ein Lokal zum Frühstücken.

Bei French Toast, Egg Croissant, frisch gepressten Orangensäften, Kaffee und heißer Schokolade verbringen wir einige Zeit damit das immer geschäftiger werdende Treiben auf der Straße zu beobachten. Wir nutzen die Gelegenheit um kurz mit der Alten Welt zu Facetimen.

PARKS, BETON UND GLAS

Eines der markantesten Gebäude der Innenstadt ist sicher die Transamerica Pyramid, ein 260 Meter hohes Bürohochhaus mit der ikonischen Spitze. Wir gehen einmal um das einen Block einnehmende Gebäude und entdecken einen kleinen dazugehörigen Park mit einem Springbrunnen, der gesäumt ist von hohen Redwood Bäumen.

Über einige Umwege und Fotopausen erreichen wir die Market Street und folgen dieser bis zum Ferry Building, schwenken dann um in Richtung des Salesforce Parks, der auf dem Dach eines neugebauten Busbahnhofs angelegt wurde. In dieser grünen Lunge wachsen über 600 Bäume und 16.000 Gräser, Büsche und andere Pflanzen.

Neben einem Spielplatz, einer Bühne, einer großen Freifläche mit Stühlen, Büchern und Spielzeug sowie einem kleinen Café gibt es vor allen Dingen bunte Pflanzen zu bestaunen.

Ella hat sich hier schön austoben können und wir haben die Gelegenheit genutzt, ihr in den modernen, sauberen Sanitäranlagen die Windel frisch zu machen. Ein vorbereiteter Mittagsquetschie hatte nicht gereicht, weswegen wir in einem nahegelegenen Walgreens einige Besorgungen gemacht haben. Wir haben Ella zwischenzeitlich in die Manduca genommen, da sie quengelig und tollpatschig wurde. Auf unserem Weg zum Yerba Buena Center und San Francisco Museum of Modern Art ist sie dann eingeschlafen. Wir stärken uns in der dortigen Parkanlage und treten unseren Rückweg in Richtung Financial District an.

CABLE CAR FAHRT MIT AUSBLICK

Wir entdecken eine Wendestelle der historischen Kabelgeführten Straßenbahn und werfen kurzfristig unseren Plan über Bord jegliche Strecken zu Fuß zurückzulegen. In diesem Sinne: Kinderwagen zusammenklappen und rein in den alten Wagen — mit einer Fahrt über die Powell Street und weiter über die Hyde Street bis zur Endstation an der Beach Street. Es ist schön die zuvor bereits gesehenen Teile der Stadt nun auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, vor allen Dingen kräftesparend aus sitzender Position.

Durch das strikte rechteckige Straßensystem entstehen starke Steigungen, die zumindest als Fotomotiv gut taugen.

Bei weiterhin strahlendem Sonnenschein setzen wir uns in einem kleinen Park an die Beach Street hin und es gibt Snacks für uns drei mit Blick auf die Wendestelle der Straßenbahn. Bevor wir den Rückweg ins nahegelegene Motel antreten, wollten wir noch ein paar Ansichtskarten kaufen, haben neben den begehrten Karten auch noch je einen Becher Ben&Jerry’s Eis ergattert und spazierten dann doch nicht direkt zurück, sondern schlugen einen Umweg zum Coit Tower ein, einem Aussichtsturm (auf einem weiteren Hügel der Stadt). Der Aufstieg hat sich gelohnt: Neben einem wunderschönen Panorama der Stadt haben wir auch einen Schwarm Papageien gesehen. Von hier aus geht es nun nur noch auf direktem Weg zurück in die Unterkunft und in den verdienten ruhigen Abend.

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San Francisco

Teil 1 — Am 11. Januar kommen wir bei einem Spaziergang entlang der Bay bis an einen Strand mit Blick auf die Golden Gate Bridge richtig in Urlaubsstimmung.

AUF DER SUCHE NACH FRÜHSTÜCK

Nach einer unruhigen Nacht und dem Aufholen des Schlafdefizits auf Grund der Anreise starten wir gegen um zehn mit unserer Besichtungstour — zu erst suchen wir nach einem Frühstückscafé, bei dem sowohl Ella als auch wir eine Grundlage für den geplanten Fußmarsch schaffen können.

Wir spazieren entlang der gerasterten Straßen bis zur Bucht und werden direkt fündig. In der Boudin Bakery nur unweit des Fisherman’s Wharf bestellen wir uns Rührei, Bacon und Toasts, dazu für jeden ein Heißgetränk. Frisch gestärkt in der Bäckerei, deren Sauerteigbasis bereits während des Goldrauschs kultiviert wurde, flanieren wir zum Pier 43, wo wir erstmals einen Blick auf die riesigen roten Pfeiler der Golden Gate Bridge und der der Küste vorgelagerten Insel Alcatraz erhaschen können.

Mitten in der Bucht befindet sich das Alcatraz-Gefängnis. Haie haben wir heute nicht gesehen, dafür aber Delfine und Pelikane!

Das Wetter hier ist anders als in der Heimat: Obwohl die Temperaturen laut App nie über 20°C gestiegen sind, merken wir, dass die Sonne weit mehr Kraft hat als bei uns. Auch bei 14°C reicht mir ein Pullover und Lisa kommt mit ihrer dünnen Jacke aus. Sobald wir allerdings in den Schatten kommen wird es merklich aber nicht unangenehm kühler. San Francisco liegt geografisch in etwa auf gleicher Höhe wie Tunis in Tunsien.

Im Reiseführer haben wir von einer Seelöwenkolonie am Pier 39 gelesen, weshalb wir unseren Weg dorthin fortsetzen. Am Pier 39 gibt es allerlei kitschige Läden und Restaurants, viele davon sind geschlossen oder saisonal oder coronabedingt leerstehend. Wir spazieren auf den hölzernen Wegen herum und sehen Delfine, Pelikane und immerhin einen Seelöwen. Von der großen Kolonie, die bis zu 800 Tiere umfassen soll sehen wir jedoch nichts.

Wir planen nun unseren weiteren Tag: Von hier aus möchten wir in Richtung der Golden Gate Bridge laufen, da wir mit Kinderwagen und co. jegliche Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erst einmal vermeiden wollen. Bevor wir den etwa einstündigen Weg antreten suchen wir noch nach einem Supermarkt, in dem wir Ellas Mittagssnacks kaufen wollen. In einem 7-11 nehmen wir kurzerhand Käse und Melone mit und decken uns mit Getränken für den Tag ein.

VOM FISHERMAN’S WHARF ZUM CRISSY FIELD

Vom Fisherman’s Wharf starten wir nach einer kleinen Stärkung mit der soeben erworbenen Melone zum Maritime Museum, das in einem ehemaligen Badehaus aus der Streamline-Moderne untergebracht ist und einem Dampfer gleicht, von dort aus folgen wir dem San Francisco Bay Trail bergauf und gelangen in eine große Parkanlage mit Blick auf das Kunstzentrum Fort Mason. Wir flanieren bei strahlender Sonne entlang des Marina Boulevard und den angrenzenden Yachthäfen und gelangen so zum Crissy Field.

URLAUBSSTIMMUNG AM STRAND

Dort lassen wir Ella auf den weiten Wegen die Landschaft erkunden, genießen den Anblick der Dünen und lassen uns vom Panorama entlang der Bay und auf die Golden Gate Bridge weiter in Urlaubsstimmung bringen.

Auf dem Rückweg besorgen wir in einem Supermarkt noch Ellas Snacks für die nächsten Tage. Wir entscheiden uns für einen anderen Weg durch die hügeligen Straßen der Stadt und kommen an einem wunderschönen Spielplatz vorbei. Dort schließt Ella Freundschaften mit anderen spielenden Kindern. Ausgepowert geht es danach für die Kleine im Kinderwagen und uns weiter über den steilen Anstieg der Lombard Street, um an der Kuppe des Berges die steilen abwärtsführenden Serpentinen zu bestaunen. Auf nicht ganz so steilen Straßen geht es für uns abwärts bis zur Columbus Avenue und dann direkt ins Motel.

Wenn man Bild dreht, ist es gleich gar nicht mehr so eine anstrengende Steigung.