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Joshua Tree National Park

17. Januar 2022. Nach unserer gestrigen Ankunft in Palm Springs auf einem Hochplateau mitten in der Mojave Wüste ist unser heutiges Ziel der Joshua Tree Nationalpark.

EINE STUNDE FAHRT IN EINE ANDERE WELT

Die Fahrt in den etwa 3.200 Quadratkilometer großen Park gibt das Navi mit reichlich einer Stunde Fahrzeit an. Reine Luftlinie sind es vermutlich nur wenige Meilen, dafür liegt dort eine Bergkette dazwischen, die wir zuerst umfahren müssen.

Nach einem kurzen Stück über die Interstate biegen wir auf den Highway Richtung Morongo Valley ein. Dieser führt in einem schmalen Tal auf die Bergkette, die uns vom Nationalpark trennt. Oben angekommen befinden wir uns auf einem Hochplateau, der Highway schneidet sich wie ein Band durch die Landschaft. Gerasterte Straßen und Ortschaften, die sich entlang des Highways entfalten säumen unseren Weg.

Bis kurz vor unserer Ankunft im Nationalpark fahren wir durch karge Wüstenlandschaft, die bis auf einige Sträucher ohne nennenswerte Vegetation auszukommen scheint. Yucca-Palmen häufen sich erst auf der Straße, die direkt in den Park führt.

YUCCA-PALMEN UND RUNDGESCHLIFFENE FELSEN

Besuche in einem Nationalpark sind in Amerika kostenpflichtig. Da Heute Martin Luther King Day ist, werden keine Gebühren erhoben. Wir können das kleine Portal mit unserem Wohnmobil durchfahren ohne die Kreditkarte aus dem Fenster zu halten. Sehr gut.

Bei der Einfahrt in den Park fallen rundgeschliffene Felsformationen auf, die in der Landschaft verteilt sind. Die Höhe der Felsen ist unterschiedlich. Einige sind allenfalls einige Meter hoch, manche sind deutlich höher, fünfzehn Meter vielleicht. Vor einigen der Felsen gibt es Parkbuchten, Kletterer werkeln fleißig an ihrer Ausrüstung oder sind bereits in Routen eingestiegen.

Sonne und Schatten spielen in den Felswänden miteinander. Es ergibt sich eine vertraute und doch ganz unbekannte Felsenwelt.

DON’T DIE HERE TODAY — WANDERN IM NATIONALPARK

Unser Ziel liegt weiter im Inneren des Parks: Die höchste Erhebung des Nationalparks, der Ryan Mountain. Am Fuße des Bergs befindet sich ein Parkplatz, es gibt spezielle Parkbuchten für Oversized Vehicle bzw. Recreational Vehicle und ein Toilettenhäuschen (bestehend aus zwei Plumsklos — wir sind froh unser Badezimmer direkt dabei zu haben).

Da uns die Flora und Fauna nicht richtig geheuer ist für Ella, wird sie kurzerhand auf meinen Rücken geschnallt. Der Tagesrucksack ist mit Snacks und Getränken gefüllt und die Kamera ist ebenfalls mit dabei.

Die kleiner Wanderung ist mit knapp drei Meilen bzw. drei Stunden angegeben und wird als anstrengend beschrieben. Auf dem Weg nach oben werden wir von den anderen Wanderern begrüßt, Ella ist erneut der Blickfang schlechthin und wird auf Grund der gemütlichen Trageposition beneidet. Im unteren Bereich passieren wir einige Felsblöcke und Wacholdersträucher, die Yucca-Palmen werden mit zunehmender Höhe weniger und auf dem Gipfel gibt es nur noch einige kleine Sträucher und Kakteen.

In der Wüstensonne steigen wir zirka 300 Höhenmeter auf, die Temperaturen sind in der Sonne sommerlich warm, im Schatten aber zugig kühl. Nach einer reichlichen Stunde mit etlichen Verschnaufpausen erreichen wir den Gipfel, der (fast) höchste Punkt ist mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Von hieraus haben wir einen Rundblick über den Park, den Bereich mit den Felsformationen, den wir bereits passiert hatten und einen Weitblick in die Richtung, in der Colorado-Wüste und Mojave-Wüste mitten im Park aufeinandertreffen.

Beim deutlich schnelleren Abstieg über den gleichen Pfad denken wir darüber nach, wie sich wohl die Siedler gefühlt haben müssen, die dieses trostlose Land zum ersten Mal überqueren mussten, ohne zu wissen wo sie ankommen werden? Haben indigene Gruppen diesen Berg als Heiligtum verehrt oder für ihre Zwecke genutzt?

Am Ende des Trails, direkt am Parkplatz passieren wir erneut die Hinweistafel zum Wandern in der Wüste. »Don’t die here today« — auch erfahrene Wanderer können sich in der Wüste verlaufen oder ihnen gehen die Vorräte aus. Wir sind wieder heil am RV angekommen und genießen eine kühle Banane aus dem Kühlschrank.

ERLEBNISRUNDFAHRT DURCH DEN JOSHUA TREE NATIONALPARK

Auf unserer Rückfahrt nehmen wir Kurs auf die Parkplätze und Infotafeln, die wir auf der Hinfahrt links liegen lassen haben. Meistens bleibt nur ein kurzer Ausblick aus dem Fenster, das die Parkplätze voll sind. An einem der letzten Parkplätze im Park finden wir nochmals eine Lücke und beobachten Kletterer in einem Riss. Einige Routen sind mit Bohrhaken gesichert, andere müssen selbst durch Klemmkeile gesichert werden. Hätten wir noch eine dritte erwachsene Person dabei — wir hätten sicher die Klettersachen mit eingepackt. So bleibt nur die Vermutung über die Schwierigkeiten der eingegangenen Routen.

Zwischen Felsen und Yucca-Palmen (im englischen Joshua Trees) parken wir unseren RV für das perfekte Foto.

Auf der Rückfahrt kaufen wir in einem Supermarkt einige Vorräte ein und füllen unseren Snackschrank wieder auf. Bei der Suche nach einem echten amerikanischen Diner scheitern wir leider und essen kurzerhand etwas im kurz vor dem Campingplatz situierten Mc Donalds. Na ich sag’s mal so: Wir hätten es lieber lassen sollen.

Wir erreichen gegen 16:30 Uhr den Campingplatz und richten uns wieder ein; schließen das Wasser und den Strom an und planen die Route für den nächsten Tag.

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Pismo Beach → Palm Springs

16. Januar 2022. Heute legen wir eine der längsten Fahrstrecken am Stück zurück um einen Ausgangspunkt für die kommenden Tagesausflüge zu haben. Die Fahrt verspricht spannend zu werden.

Nachdem der gestrige Tag ein frühes Ende nahm, starteten wir ausgeschlafen und ausgeruht, wenn auch hungrig wegen des fehlenden Abendessens für uns zwei Großen, bereits pünktlich 05:30 Uhr in den Tag. Zugegeben, wir konnten das Aufstehen noch bis 06:30 Uhr hinaus zögern.

Nach dem alle angezogen und gestärkt sind, kam es nun drauf an den RV wieder autobahntauglich zu machen:

  • Frischwasser und Strom abstecken, Kabel und Schläuche in den Luken verstauen
  • Taschen, Gepäck und lose Gegenstände verstauen
  • Abwaschen und Müll wegbringen (an dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es bereits gegen 07:30Uhr auf dem Campingplatz lecker nach Speck vom Grill roch!)
  • Das Kind anziehen, Snacks, Getränke und Spielsachen bereit legen sowie Mittel gegen Reise-Übelkeit geben
  • Türen und Fenster verschließen, den Glasteller aus der Mikrowelle nehmen, Lichter ausschalten
  • Navi anschalten

EIN WEITERER TAG AUF KALIFORNIENS STRASSEN

Der heutige Tag versprach weniger malerische Landschaften als viel mehr simpel »wir müssen in kurzer Zeit sehr viel Strecke hinter uns bringen.« Denn heute sollte uns der Weg von Pismo Beach bis hinter Los Angeles in die Wüste Kaliforniens, nach Palm Springs führen. Reine Fahrtzeit 4,5 Stunden. Bitte nicht vergessen, dass wir in einer fahrenden Soundmaschine des Schepperns sitzen. Will man sich unterhalten beim Fahren, muss man schreien. Solche viereinhalb Stunden sind das also.

SPAZIERGANG AM PIER

Der erste Teil der Strecke führte uns nach Santa Barbara. Ein kleiner Ort direkt am Meer. Bestimmt hätte dieser Ort viele Schöne Ecken zum Entdecken gehabt, aber uns bleibt nur Zeit um den Pier entlang zu spazieren, Postkarten zu kaufen und uns die Stadt vom Strand aus anzusehen. Sollten wir noch einmal das Glück haben Kalifornien besuchen zu dürfen, dann kommen wir gern noch mal wieder.

ZWEI DRITTEL DER STRECKE LIEGEN NOCH VOR UNS

Nach dem kleinen Zwischenstopp wartete ein wahrer Monstertrip auf uns. Aber wir hatten es uns ja so ausgesucht. mehr oder weniger freiwillig aufgrund der Verfügbarkeit der Campingplätze.

Unser Weg führte uns ab nun also von Santa Barbara über den Highway 101 bis nach Los Angeles. Die Küste wich ab hier immer mehr dem Gebirge und schließlich schlängelten wir uns zwischen verschiedenen Gebirgsketten mit dem Highway bis hin nach Los Angeles.

Im Hintergrund zeichnet sich bereits das Gebirge ab.

Über den Abschnitt auf der Autobahn gibt es nicht viel zu berichten. Es war voll, das Auto war laut, die Autobahn wurde achtspurig und schließlich wechselte die Landschaft nach LA immer mehr zu Wüste. Ich möchte an dieser Stelle nur kurz erwähnen, dass es hier ein wirkliches Müllproblem entlang der Autobahn gibt.

WILLKOMMEN IN DER WÜSTE

Nach etwa zwei Drittel der Strecke wurde die Fahrt immer mehr zu Qual. Das Navi zeigte ungnädig immer noch 1,5 Stunden, die Landschaft wurde karg, es gab Meilenweit den selben Ausblick und auch Ellas Laune wurde zunehmend schlechter. Ich wollte einfach nur noch ankommen.

Ehrlich gesagt erschreckte mich der Anblick der Wüste auch ein wenig. Dabei war es sogar weniger Wüste als in meiner Vorstellung. Denn dort heißt Wüste nur riesige Sandhaufen. Das war hier natürlich anders. Es gab Palmen (mal größer, mal kleiner) und es gab kleinere Büsche. Es gab auch Straßen und Häuser und Windkrafträder. Aber es wirkte in meiner Verfassung alles sehr abweisend.

Nun, irgendwann hat auch die längste Strecke mal ein Ende und so sind wir endlich angekommen. Schnell eingecheckt konnten wir endlich auf unseren Stellplatz fahren und siehe da, der Campingplatz war nicht überfüllt, sehr gepflegt und wirkt sehr einladend.
Nachdem wir einen Adapter für den Strom kauften, konnten wir sogar noch bei Sonnenuntergang draußen das schöne Wetter genießen. Kurzer Gruß an unsere RV-Vermietung: einer der Beiden Campingstühle die wir bezahlt haben ist kaputt.

Jetzt heißt es: Essen, Zähneputzen und ab ins Bett. Auch heute sind wir wieder beim ins Bett bringen von Ella beide mit eingeschlafen.

Camper abgestellt, Markise ausgefahren. So kann der Abend beginnen.

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Santa Cruz → Pismo Beach

15. Januar 2022. Auf unserer Fahrt in den Süden von Kalifornien möchten wir so viel Küste mitnehmen wie möglich. Die Steilküsten von Monterey und Big Sur sind weltberühmt, das wollen wir uns gern mit eigenen Augen ansehen.

Das Wetter für heute ist mit einer leichten Bewölkung bei Temperaturen um 20°C angesagt — perfektes Autofahrwetter.

HIGHWAY NO. 1

Die Fahrt über den Scenic Highway 1, der sich an die Steilküste anschmiegt, übernimmt Lisa. Ich nehme zuerst auf der Rückbank Platz und kümmere mich um das leibliche Wohl von Ella. Vor unserem Abflug haben wir uns noch einen Sirup gegen Übelkeit und Reisekrankheit in der Apotheke geben lassen, damit die weiten Strecken für Ella erträglicher werden. Davon hat Ella am Morgen einen kleinen Schluck bekommen.

Die Straße schmiegt sich an die Steilküste an. In unzähligen Kurven schlängeln wir uns mit dem Wohnmobil die enge Fahrbahn entlang.

Der erste Teil der Strecke ist ein gutausgebauter Highway, zwei Richtungsspuren, hier und da ein Schlagloch. Von unserem Campingplatz bis nach Monterey kommen wir daher gut voran. Insgesamt wollen wir heute 160 Meilen zurücklegen. Dafür haben wir den ganzen Tag Zeit. Die Nacht im nächsten KOA ist bereits gebucht. An Parkbuchten und Vista Points entlang der Strecke machen wir gelegentlich Rast und nehmen uns die Zeit für Fotos und kleinere Spaziergänge mit Ella.

Noch vor der Abfahrt erhalten wir auf Lisas Handy die Warnmeldung, dass für die Küste Kaliforniens die Gefahr für einen Tsunami besteht. Es hat mitten im Pazifik ein Seebeben gegeben. Ob dies die Auswirkungen für den hohen Wellengang sind oder der an der Küste vorherrschende Wind wissen wir nicht genau.

Während Ella schläft nehme ich neben Lisa Platz — aus der ersten Reihe ist der Blick noch ein bisschen besser und ich kann ein paar Fotos mit der Kamera schießen.

RAGGED POINT

Nach etwa zwei Drittel der Strecke erreichen wir pünktlich zur Mittagszeit den Ragged Point. Hier, hoch oben über den steilhinabfallenden Klippen können wir aus sicherer Entfernung den starken Wellen beim Branden zusehen. Es gäbe auch einen Pfad bis an den schwarzen Sandstrand, aber der Weg ist mehr schlecht als recht gesichert und überaus matschig. Wir genießen den Blick lieber von oben. Wir spazieren einmal durch die Anlage, die neben einem Restaurant und Toiletten auch einige Apartments umfasst. Kurz vor 12 möchten wir uns zum Mittagessen in die Gaststätte begeben — der Eintritt ist jedoch erst ab Punkt 12 Uhr möglich. Wir warten noch zehn weitere Minuten bevor wir platziert werden. Das Warten wird jedoch mit einem sehr leckeren Burger für mich und Fish&Chips für Lisa belohnt. Ella bekommt einige Fries zum Naschen. Nach dem Mittagstisch setzen wir unsere Fahrt weiter fort, es liegen noch etliche Meilen vor uns.

SEEELEFANTEN UND MONDSTEINE

Die Küste wird wieder flacher und die Straße verläuft mittlerweile durch eine Ebene fast auf Höhe des Strandes. Die zuvor kurvenreiche Strecke wird gerader. Wir stoppen an einem Vista Point um die hier lebenden Seeelefanten zu bestaunen. Wir packen Ella in die Manduca und zeigen ihr die großen Tiere, die zu hunderten am Ufer liegen und ihre Jungen säugen, alles unter dem argwöhnischen Blick von Möwen und anderen Vögeln auf der Suche nach übrig gebliebenen Resten zum Verwerten.

Nachdem wir die Säuger bestaunt hatten spazierten wir zurück ins Wohnmobil und setzten unsere Fahrt fort. Wir hatten uns vorgenommen den Moon Stone Beach zu besuchen, der aus einer Vielzahl unterschiedlicher Steinchen und Kiesel in allen Farben besteht. Leider war der Zugang zum Strand auf Grund der Tsunami-Warnung gesperrt und die Sperrung wurde von der Polizei überwacht. Wir spazierten mit Ella am hölzernen Strandweg entlang und genossen die frische Brise.

Ordentlich hohe Wellen begleiten uns bereits den ganzen Tag. Zusammen mit dem Nebel über dem Strand ergibt dies eine mystische Stimmung.

Ohne schöne Steine und Spielspaß am Meer starten wir auf die letzte Etappe der heutigen Tour. Wir erreichen nach einem kurzen Einkaufsstopp etwas nach 16 Uhr den kleinen Campingplatz vis-a-vis des Highways, gingen dann mit Ella eine Runde auf den Spielplatz und fielen danach schnell ins Bett.

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Heute, am 23. Januar 2022 haben wir festgestellt, dass es an der Brixby Bridge ein großes wild fire gibt. Mehr dazu in der New York Times.

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Ein Tag Pause

14. Januar 2022. Der Campingplatz gefällt uns sehr gut, wir haben einen tollen Stellplatz, der Strand will noch besucht werden und vor allem genießen wir den Umstand, dass wir Essen für das Kind auf Abruf parat haben. Kurzer Hand entscheiden wir also, dass wir unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern.

IM EINKLANG MIT DER NATUR

Nach dem Frühstück beginnen wir unseren Tag mit einem Spaziergang über den Campingplatz. Die Anlage ist sehr gepflegt, sauber und kinderfreundlich. Wieder am Wohnwagen angekommen schauen wir uns die Route zum Strand an. 35 Minuten zu Fuß – das ist ja quasi gleich ums Eck!

Morgenstimmung am Campingplatz. Die in Tau gehüllten Wiesen sind eine tolle Abwechslung gegenüber der betonierten Stadt der letzten Tage.

Matthi stiefelte also los um unseren Platz offiziell zu verlängern und ich zog Ella an. Nun kann es endlich los gehen. Ellas erster Besuch am Meer! Matthi bekam den Tipp, dass wir zum Strand auf den stillgelegten Bahngleisen spazieren könnten. Was sich als verrückt anhörte, entpuppte sich zu einer ganz wundervollen Idee. Denn so kamen wir mit der Natur in Berührung. Wir begegneten sogar Eichhörnchen oder Streifenhörnchen. Nach etwa einer Meile und nachdem sich die Natur um uns herum zu einem Eukalyptuswald entwickelt hatte, waren wir auch schon da.

DER GRÖSSTE SANDKASTEN DER WELT

Während Matthi noch die besten Fotospots aufsuchte, entfernte ich Socken und Schuhe vom Kind und stellte diesem den größten Sandkasten de Welt vor: Den Strand.
Sichtlich begeistert war das Kind in einem Bruchteil einem Sekunde über und über mit Sand bedeckt.

Hier lässt es sich aushalten: Beim Rauschen des Meers im größten Sandkasten der Welt.

Der Strand führte uns nicht nur entlang des rauschenden Meeres, kleinen und großen Vögeln, die man typischer Weise am Meer findet, sondern auch an Strandhäusern vorbei wie wir sie aus Filmen kannten. Der Klang vom Meer gab dieser Kulisse eine Extraportion Urlaubsstimmung.

Der Spaziergang dauerte insgesamt viel länger als geplant und natürlich hatten wir nicht daran gedacht etwas zu Essen für Ella einzupacken. Nach dem die Stimmung also merklich kippte, weil die Räubertochter natürlich am Liebsten den ganzen Tag mit Fingern und Zehen im Sand verbracht hätte, schlief sie auf dem Rückweg dann glücklicherweise direkt in der Manduca ein.

ALLES AN ORT UND STELLE

Wir beendeten den Spaziergang mit einem kurzen Einkauf im kleinen Lädchen der zum Campingplatz gehörte und hatten pünktlich zum Aufwachen der kleinen Räubertochter Mittagessen im Camper zur Verfügung.

Nach dem Essen rundeten wir den Tag mit Spielen auf dem Spielplatz ab, planten unsere weitere Reiseroute, brachten nach der ersten warmen, gekochten Mahlzeit im Camper das Kind erfolgreich ins Bett und konnten den Tag ausklingen lassen.

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Rundreise Kalifornien

Teil 1 – von skeptischen Taxifahrern, riesigen Wohnmobilen, dem ersten Walmart-Besuch und unserem ersten Stück Rundreise im RV.

EIN RUHIGER MORGEN

Bei Ella macht sich ein neuer Biorhythmus bemerkbar: 5:30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Nachdem wir noch eine Stunde lang erfolglos versuchten sie vom Prinzip ausschlafen zu überzeugen, hatte sie schließlich gewonnen und wir schalteten das Licht an. 

Eine wichtige Etappe in unserer Reise stand an und dafür wollte gepackt werden.

Wir hatten zwar die letzten Tage aus dem Koffer gelebt, haben aber für den Flug unsere Sachen im Koffer gewichtsmäßig, nicht aber praktisch verteilt. Also hieß es umpacken, damit wir die nächsten Wochen unsere Klamotten finden.

Der Plan besagt: Aufstehen, Packen, Warten bis wir um 11 auschecken, dann Taxi fahren und dann den Camper abholen.

Da wir rechtzeitig fertig wurden mit packen, entschieden wir uns kurzer Hand das Motel für ein Frühstück zu verlassen und so schnallten wir mir Ella auf den Rücken und stiefelten zu einem nahegelegenen, aber bisher von uns unbesuchtem Café. 

Es gab zwei Pancakes, Rührei und Speck für Matthi und 3 Pancakes mit Rührei für Lisa.

Dazu die obligatorische Kaffee-Kakao-Bestellung.

Ella hat auch hier wieder Freunde gefunden und shakert wieder fleißig mit einheimischen Mitmenschen – ganz der Papa findet Sie schnell Freunde und Anschluss bei Mitmenschen.

Zurück im Hotel riefen wir kurz bei den Familien durch und checkten schließlich aus.

Damit ließen wir das sichere Domizil hinter uns und begaben uns nun auf den Weg zu unbekanntem Neuen ohne festes Ziel für Übernachtungen.

UNSERER HAUS AUF VIER RÄDERN

Das Gepäck erfolgreich mit dem etwas überforderten Taxifahrer im Kofferraum verstaut mussten wir mehrfach versichern, dass wir wirklich die fünfundvierzigminütige Fahrt mit dem Taxi fahren und den hohen Preis in Kauf nehmen wollen. Nun – uns bleibt ja schlicht nichts anderes übrig, denn wir haben einfach eine Menge Gepäck.

Angekommen in Dublin — ja der Ort heißt wirklich so — haben wir dann ziemlich viele Fragen zum RV, also dem. Wohnmobil beantworten müssen. Wollen sie hier oder dort hin? Brauchen sie dies oder jenes? Wollen sie den RV wintersicher machen? Letzteres wollten wir eigentlich schon gern, da uns in den Nachrichten ja berichtet wurde, dass hier zuletzt einiges an Schnee herab gerieselt war. Das würde allerdings auch bedeuten, dass wir kein Wasser, keine Dusche und keine Toilette im RV haben. Fanden wir doof; deswegen ist er jetzt nicht wintersicher, dafür aber sehr komfortabel.

Nachdem die ganzen Formalien geklärt, Stühle, Schneeketten und Toaster auf ein Wägelchen gepackt und wir mit Sack und Pack das Kind zum RV getragen hatten, konnte es also losgehen.

Die Einweisung in den Camper übernahm eine freundliche Dame. Es gibt viel zu wissen, wenn man so ein Wohnmobil nutzen will. Wasser, Abwasser, Lüftung, Fächer, Generator und noch so vieles mehr. Mir rauchte der Kopf, das Kind wurde immer quengeliger, aber der Mann meisterte das souverän. 

DIE WILDE FAHRT BEGINNT

Gepäck ist verstaut, das Kind verzurrt, das Navi auf Walmart eingestellt. Auch so eine aufregende Erfahrung, die durch das Internet befeuert Erwartungen in uns weckte. Ich fasse mich an dieser Stelle kurz: Es war vollkommen unspektakulär. Im Gegenteil. Wir haben nicht mal alles bekommen was wir wollten. Wo kaufen Amerikaner frisches Obst und Gemüse? Es ist mir ein absolutes Rätsel. Mit Nudeln und Soße, Brot und Naschereien standen wir dann noch eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse an, denn die Kassiererin hat der Kundin vor uns 1$ zu wenig raus gegeben hat. Um die Geschichte hier abzukürzen: Nach etwa 10 Minuten haben wir den Nerv verloren, denn die Kasse ging nicht zu öffnen, und so haben wir der Kundin vor uns 1$ von uns gegeben damit es endlich weiter geht. 

Ganz schön deutsch diese Amerikaner. 

Holprige 2 Stunden später hat Matthi uns erfolgreich auf den ersten Campingplatz manövriert. Die Landschaft unterwegs hätte nicht abwechslungsreicher sein können: Angefangen mit unschönen Highwaystrecken die gesäumt von runtergekommenen, leerstehenden oder einfach nicht besonders ansehnlichen Shops/Motels/Irgendwas bis hin zu wunderschönen Highland-ähnlichen Landschaften und Wäldern aus Mammut- und Eukalyptus Bäumen.

Die Fahrt war laut und anstrengend. Ella hatte Hunger, war müde und zu allem Übel scheinen die Zähne alle zu schieben. Das hat dazu geführt, dass sie die Fahrt komplett durch geschrien hat und 10 Minuten vor Ankunft eingeschlafen ist. 

Der Campingplatz selbst ist sehr sehr schön gestaltet. Wir haben einen zentral, aber ruhig gelegenen Stellplatz und sind hier fast alleine. Strom, Frischwasser und Grauwasseranschluss sind vorhanden und so sind wir super versorgt.

Zum Abschluss des Tages heißt es jetzt nur noch: Rollos runter, Koffer und Equipment auspacken und verstauen, Abendessen kochen und dann haben wir drei es uns einfach gemütlich gemacht und sind selig gegen 20 Uhr eingeschlummert.